
Eine zeitlose oberfränkische Kulturlandschaft zwischen den UNESCO Welterbestätten Bamberg und Regensburg? Nicht ganz: Der Maisanbau ist in diesen Breiten eine verhältnismäßig junge Erscheinung
Als Übersetzerin wissenschaftlicher Texte (mit der Sprachrichtung Deutsch > Englisch und Schwerpunkten in den Geistes- und Sozialwissenschaften) ist mir erfolgreiche sprachliche Vermittlung im Museum ein Anliegen. Daneben interessiere ich mich auch für den fachlichen Austausch zwischen Kuratoren, Museumspädagogen und Kulturvermittler über die Chancen und Grenzen der Vermittlungsarbeit im Museum sowie für Fragen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung, denen in Museen nachgegangen wird.
Bei S Swift Translation entspricht meine Vorgehensweise bei Projekten im musealen und kulturellen Bereich meinem üblichen Ansatz bei Übersetzungsprojekten. Darüber hinaus beachte ich einige besondere Anforderungen an Übersetzer im musealen und kulturellen Bereich, die auf dieser Seite reflektiert werden. Erfolgreich ist sprachliche Vermittlung im Museum, wenn sie der besonderen Stellung von Museen und verwandten Lernorten als vielfältige und vielseitige Orte gerecht wird, die der Freude, dem Spaß und dem Genuss der Besucher sowie Studien- und Bildungszwecken dienen. Selbstverständlich barrierefrei…
Glanzvolle Übersetzungen für Ausstellungen und Veröffentlichungen
In Museumstexten (und also auch in deren Übersetzungen) spiegelt sich oft wieder, dass das Museum auf einem schmalen Grat zwischen der Vertretung eigener Standpunkte und Positionen und der Erfüllung der Wünsche der Besucher wandelt. Aus dem Auftrag, den Besuchern eine Erlebniswelt zu bieten, folgt die Notwendigkeit, die Vorstellung und Beschreibung der Exponate ansprechend und frei von schwerfälligen Überpädagogisierung zu gestalten, damit “Museum fatigue” nicht allzu schnell aufkommt. Texte und Übersetzungen müssen stilistisch überzeugen und natürlich klingen (weder hochgestochen noch flapsig), und zwar auch wenn sie um Themen kreisen, die schwierig, komplex oder dem Alltag fern sind.
Je nach Themenfeld und Museumsgattung – die Spannbreite reicht von Urwelten bis ins Raumfahrtzeitalter – sind vielfältige sammlungsspezifische Vermittlungsinhalte und –formen möglich. Übersetzer sollen in Erfahrung bringen, wie Texte verwendet werden, damit sie ihre Medienkompetenz einsetzen können, um Übersetzungen herzustellen, die zum Rezeptionskontext passen und die Zielsetzungen des Ausstellungsmachers unterstützen. Texte für ein Audio-Guide oder eine Hörstation werden anders übersetzt als Texte, die etwa für eine Wandtafel bestimmt sind, in einem gedruckten Katalog erscheinen sollen oder im Internetauftritt der jeweiligen Institution Verwendung finden werden. Übersetzer müssen wissen, wie Besucher sammlungsspezifischen Inhalte entdecken werden: Werden sie, zum Beispiel, Naturräume oder historische Landschaften durchwandern, an Vorführungen von traditionellen handwerklichen oder proto-industrieller Arbeitstechniken teilnehmen, oder selbst aktiv solche Techniken ausprobieren? Zielt eine Ausstellung darauf, historische Zusammenhänge zu erläutern oder epochale Tendenzen zu zeigen, oder sollen historische Stätten durch ein Nebeneinander von dinglicher Überlieferung, Rekonstruktion und Inszenierung bewahrt und zum Sprechen gebracht werden?
Das Wissen um die anvisierte Verwendung von Texten kann auch sicherstellen, dass dadurch bedingte technische Vorgaben eingehalten werden. Zum Beispiel müssen Übersetzungen von Objektbeschriftungen oder Informationstexte in den vorhandenen Platz passen. Da die Vorbereitung von Ausstellungen eine hochkomplexe Angelegenheit ist, an der viele Experten mit ihren jeweils unterschiedlichen Werkzeugkästen beteiligt sein können, ist es auch hilfreich, wenn Übersetzer dank des Einsatzes zeitgemäßer Werkzeuge (in meinem Fall: SDL Trados Studio) viele verschiedene Dateiformaten verarbeiten können. So fügt sich ihre Arbeit möglichst nahtlos ins „Gesamtkunstwerk“ der Ausstellung ein – von Korrespondenz und eventuelle Leihverträge im Vorfeld über die eigentliche Inszenierung der Ausstellung bis hin zu deren Bewerbung oder Würdigung in Marketingunterlagen, Pressemitteilungen und Berichten. Übersetzungen sind manchmal gefordert, bevor Deponate überhaupt zu Exponaten werden: Die Beschaffung, Bewahrung und Erforschung von Zeugnissen der Vergangenheit läuft international ab.
Bildung und Teilhabe im Museum: Auch Übersetzer wirken daran mit
Dem Bildungsauftrag eines Instituts als Übersetzer gerecht werden bedeutet zunächst einmal, dass übersetzte Informationen sachlich richtig sein müssen. Das kann größte fachliche Genauigkeit erfordern, vor allem bei einmaligen oder seltenen Objekten, zu denen Übersetzer kaum bereits übersetzte Paralleltexte finden. In solchen Fällen können sie sich nicht auf das oberflächliche Sichten von bisher gebräuchlichen Übersetzungslösungen beschränken und müssen von der rein sprachlichen Ebene zum Wesen der Dinge vorstoßen. Flüchtiges Einlesen reicht nicht, fundiertes Wissen ist gefragt, und Typologien und ähnlichen Referenzen müssen zu Rate gezogen werden, um herauszufinden, was ein Objekt genau von einem anderen trennt. Das setzt neben einem Grundgerüst an Orientierungswissen und Methodenbewusstsein auch Recherchekompetenz und ‑fleiß voraus, mitsamt der Demut zu wissen, wann man besser einen Experten fragt, und dem Antrieb und der Neugier, den eigenen Schreibtisch gelegentlich für die Lösungssuche zu verlassen.
Was der Bildungsauftrag eines Institutes über diese Selbstverständlichkeit hinaus beinhaltet, hängt von den angesprochenen Zielgruppen und den sammlungsspezifischen und fachlichen Schwerpunkten ab. Als Stätten, an denen das materielle und immaterielle Natur und Kulturerbe bewahrt und ausgestellt wird, fördern Museen die Teilhabe am kulturellen Erbe und am gesellschaftlichen Diskurs über Fragen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Als Foren für Information und Diskussion sind sie Symbole und Spielfelder für das Austragen von sozialen Beziehungen von Identität und Alterität, Wissen und Macht, Theorie und Repräsentation. Museen sind auch Lernumfelder für Menschen in jeder sozialen Lage und jeden Alters und können Kompetenzen fördern, die für das Zusammenleben in einer zunehmend pluralen Gesellschaft dienlich sind. Sie können auch in die Methodik bestimmter Disziplinen einführen, zum Beispiel den kritischen Umgang mit Quellen in der Geschichtswissenschaft. Ein kritisches historisches Bewusstsein speist sich schließlich eher aus gewonnenen Einsichten in historische Kontingenz denn aus Ausstellungen, die ein Gefühl des Unausweichlichen in Bezug auf historische Tatsachen aufkommen lassen.
Welche Zielsetzungen auch immer verfolgt werden: Sprache, und damit auch Übersetzen, spielt häufig eine wichtige Rolle in der Vermittlungsarbeit. Gekonnt eingesetzt kann sie Inhalte veranschaulichen, Fragen aufwerfen, provozieren, und neue Horizonte eröffnen. Besucher werden durch den rhetorisch und pädagogisch geschickten Einsatz von (unter anderem) sprachlichen Mitteln in die Lage versetzt, eigene Zugänge zu den Exponaten zu finden und das Museum als Wissensspeicher und Erlebnisort selbständig zu nutzen und zu reflektieren. Übersetzer müssen Sensibilität für diese Vorgänge mitbringen: einen Text zu übersetzen heißt immer auch, ihn zu interpretieren, und damit ist immer auch die Gefahr einer Überinterpretation gegeben, die Besucher in ein enges Denkkorsett zwängt und sie in ihrer eigenen Auseinandersetzung mit den Objekten und Themen behindert. Gleichzeitig dürfen Übersetzer aber auch nicht zu wenig interpretieren: dann bleiben Leerstellen des Verstehens, und die Übersetzung erfüllt ihren Zweck nur unvollständig. Wo Ausstellungsdesigner absichtlich Informationslücken gelassen haben oder aktivierende Komponenten in einer Ausstellung eingebaut haben, die auf die Kreativität der Besucher setzen, sollen Übersetzer den Besuchern diese Freiräume für eigene Entdeckungen oder Auseinandersetzungen nicht beschneiden. Die Übersetzung soll Hilfestellung geben ohne stark in Lernprozesse einzugreifen. Beim Entscheiden in Grenzfällen zehre ich von den persönlichen Erfahrungen, die ich im Bildungsbereich gesammelt habe, ziehe aber auch den Rat des Auftraggebers hinzu.
In der Vermittlung im Museum oder in Gedenkstätten treten manchmal Zielkonflikte auf, die nicht nur von Ausstellungsmachern ein gutes Gespür für ihre Arbeit erfordern, sondern auch von Übersetzern. Beispielsweise könnten in der Gedenkstättenpädagogik ein Spannungsverhältnis zwischen der Eigenschaft einer Gedenkstätte als Lernort und der Gedenkcharakter des Ortes ergeben: Emotionale Berührung und Wissensvermittlung können sich unter Umständen wechselseitig behindern, und Erinnern als wichtiger Selbstzweck kann mit den Aufgaben des Ermahnens und der Stärkung demokratischer Leitwerte kollidieren. Ebenso könnte die Veranschaulichung des Ausmaßes von Verbrechen mit Bemühungen kollidieren, die Würde der Opfer zu wahren. Gerade wenn Ausstellungen mehrere teils widersprüchliche Ziele verfolgen, die von den Ausstellungsmachern sorgfältig ausbalanciert wurden, müssen Übersetzer sensibel vorgehen und transparent agieren. Fachliches Hintergrundwissen, pädagogische Erfahrungen und Rücksprache mit dem Auftraggeber helfen in solchen Situationen weiter.
Schwierige Sachverhalte einfach vermitteln ohne einen Hauch von Herablassung
Barrierefrei werden Museen unter anderem durch differenzierte Kommunikation, und zwar auch in den angebotenen Übersetzungen, die dem Abbau von Barrieren für Menschen aus anderen Sprachräumen dienen. Übersetzer wirken mit an der Aufgabe der Anpassung von Texten an verschiedenen Zielgruppen, von Kindern bis hin zu Senioren, von niedrigschwelligen Angeboten bis hin zu Expertenführungen, und von Touristen über Migranten bis hin zu Alteingesessenen. Explizite Vorgaben vom Auftraggeber können hier hilfreich sein: Übersetzer können zwar aus dem Inhalt und Stil des Quelltexts indirekt folgern, welches Publikum angesprochen werden soll, aber das direkte Nennen von Anforderungen ermöglicht Punktlandungen, die ohne Mutmaßungen auskommen. Kuratoren, Museumspädagogen und Gedenkstättenmitarbeiter kennen ihr Publikum und die internationale Zusammensetzung der typischen Besucher und wissen, welche Nichtbesucher neu gewonnen werden sollen. Für Übersetzer können solche Informationen sehr nützlich sein.
Speziell beim Übersetzen ins Englische bin ich mir oft bewusst, dass ich für ein besonders heterogenes Publikum übersetze: Englisch-Muttersprachler aus unterschiedlichen Weltteilen, aber auch Leute, die Englisch als lingua franca nutzen. Deswegen vermeide ich Ausdrücke, die nur in einzelnen englischsprachigen Ländern verstanden werden, und achte sorgfältig drauf, international taugliche Formulierungen zu finden.
Professionelle Dienstleistungskompetenz und Kosteneffizienz
Als Perfektionistin feile ich gelegentlich länger an einer Formulierung oder sitze länger an einer Recherche, als wirtschaftlich darstellbar ist. Aber ich bin eine durch und durch realistische Perfektionistin: Mir ist schließlich klar, dass öffentliche Museen gemeinnützig sind und dass private Museen oft von wenigen engagierten Bürgern oder von bürgerschaftlichen Initiativen getragen werden. Beim Streben nach der bestmöglichen Übersetzungsqualität verliere ich weder Liefertermine noch Kosten aus dem Blick. Es kommt gelegentlich vor, dass Arbeitsstunden nicht angerechnet werden – weil ich Ihr Budget nicht sprengen will, aber meinen eigenen Qualitätsanspruch auch nicht fallen lassen kann. Als flexible Freiberuflerin ohne aufwendiges Büro gelingt es mir allerdings, kosteneffizienter als viele Übersetzungsagenturen zu arbeiten, ohne am eigenen Qualitätsanspruch zu rütteln.
Ich freue mich darauf, mehr über Ihr Institut und ihre Übersetzungsanforderungen herauszufinden. Sie können gerne das unten stehende Formular benutzen, um mich zu kontaktieren, oder mich direkt bei sarah@s‑swift.de anschreiben.