
Damit Politik sich bewegen kann: tragfähige Übersetzungen wissenschaftlicher Politikberatung
Inzwischen durchdringt die europäische Politik sogar die Kommunalpolitik mit Gesetzen, Finanzströmen und Gerichtsentscheidungen. Lokale Themen werden zunehmend vor dem Hintergrund der europäischen Öffentlichkeit oder gar einer Weltöffentlichkeit reflektiert, und die Nachfrage nach verlässlichen und verständlichen Übersetzungen wächst entsprechend in vielen Politikbereichen. Als Übersetzerin wissenschaftlicher Texte (in der Sprachrichtung: Deutsch > Englisch) übersetze ich bei S Swift Translation neben wissenschaftlichen Forschungsarbeiten auch Texte aus der wissenschaftlichen Politikberatung. Dazu gehören Berichte, Gutachten, Dossiers und Förderanträge für politische Institutionen, Behörden, internationale Organisationen, Denkfabriken, Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen.
Sprachlich sattelfest durch Begrenzung auf ausgewählte Kompetenzfelder
Ein präziser und aktueller Sprachgebrauch kann dem Verständnis dienen, wo überholte oder unangemessene Begrifflichkeiten Verwirrungen oder Irritationen auslösen könnten. Deswegen arbeite ich nur in Gebieten, mit denen ich sehr gut vertraut bin:
- Bildung und Beruf
- Migration und Vielfalt
- Demokratie und Teilhabe
- Erinnerungskultur und Geschichtspolitik
- Religion und Ethik
- Verkehrspolitik und nachhaltige Mobilität
- Urbane und ländliche Entwicklung
- Datenschutz; Verwendung und Missbrauch des Internets
Worauf es bei der Übersetzung wissenschaftlicher Politikberatung ankommt
Da wissenschaftliche Politikberatung sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft befindet, zwischen dem Produktion von Wissen und seine Umsetzungen in Handlungen, sind die Berichte und Studien, die ich übersetze, oft ihrerseits schon Texte, die Erkenntnisse aus der Wissenschaft in gesellschaftliches Wissen und politische Handlungsoptionen “übersetzen.” Deren Autoren haben häufig Sorgfalt aufgewandt, um Themen kompakt zusammenfassen, ohne sie verkürzt oder verzerrt darzustellen. Ich gehe beim Übersetzen dieser Texte entsprechend sorgfältig vor, damit Stellungnahmen in der Übersetzung präzise übertragen werden. Besonderes Augenmerk verdienen häufig die folgenden drei Punkte:
- Umschiffen methodischer Klippen und Umgehen statistischer Fallen
- Bewahrung nicht-direktiver Sprache
- Sensibler Sprachgebrauch bei emotional aufgeladenen Themen
Selbstredend fließen auch noch andere Überlegungen in meine Herangehensweise ein, die allgemeinerer Natur sind und Übersetzungsprojekte in unterschiedlichen Bereichen betreffen.
Lies, damn lies, and statistics: Methodische Stolperdrahten und statistische Fallstricken
Entscheidungen lassen sich selten auf eine einzige, offensichtliche Version der Wahrheit stützen. Wissenschaftlicher Rat wird manchmal genau deswegen herangezogen, weil es an einer sicheren Wissensbasis mangelt und Strategien für den Umgang mit Nichtwissen gesucht werden. Manchmal werden Wissenschaftler gerade deswegen herangezogen, weil Ansätze zum Umgang mit Nichtwissen und mit vorläufigem Wissen gesucht werden. Es kann sinnvoll sein, komplexe und mit großen Unsicherheiten behaftete Probleme methodisch offen und interdisziplinär zu bearbeiten. Dieser Prozess führt jedoch nicht selten zur Produktion von Wissen, das vorläufig, begrenzt und hinterfragbar ist: Expertisen und Gegenexpertisen können stark voneinander abweichen, ohne dass eine Version deswegen „falsch“ sein müsste. Es gibt nicht immer die eine Wahrheit, auf die am Ende eine Entscheidung gestützt werden kann. Was wissenschaftliche Analysen bei aller Verschiedenheit ihrer Ergebnisse jedoch von rein ideologischen Meinungsäußerungen (oder sogar von Versuchen geistiger Brandstiftung) trennt ist ihre methodische Fundiertheit. Man kann vielleicht erst im Nachhinein überprüfen, ob ein Experte Recht hat. Im Hier und Jetzt kann man aber sehr wohl überprüfen, ob geeignete methodische Kriterien korrekt angewandt wurden, ob Aussagen theoretisch fundiert sind, und ob sie dort, wo es methodisch und empirisch möglich wäre, auch evidenzbasiert sind.
Wo wissenschaftliche Methoden und Werkzeuge derartig zentrale Relevanz besitzen und quantitative Daten oft schon auf eine knappe Quintessenz destilliert wurden, müssen Übersetzer besonders wachsam sicherstellen, dass Informationen korrekt wiedergegeben werden. Hier lauern Fallstricke, die Aufmerksamkeit und Mitdenken auf übersetzerischen Seite erfordern können. Übersetzer sind, wie Journalisten, gelegentlich anfällig dafür, Statistiken zu verzerren. Gute Übersetzer vermeiden es, eigene Fehler in Texte einzubauen, und spüren eventuell auch Unklarheiten oder logische Sprünge auf, die sich vor der Übersetzung in Texte eingeschlichen haben. Hier hilft methodische Sattelfestigkeit, die ich bei der Übersetzung von Analysen mitbringe, die sich im Werkzeugkasten der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bedienen oder auf die vielfältige Methodenpalette der qualitativen und quantitativen Sozialforschung zurückgreifen. Bei der Übersetzung von quantitativer Forschung oder Texten mit vielen Zahlen baue ich zusätzliche Korrekturschleifen ein, die ausschließlich der Überprüfung von statistischen Aussagen dienen. Als dritte Verteidigungslinie gegen leichtsinnige und peinliche Fehler verwende ich zum Übersetzen ein CAT-Tool, damit ich Zahlen aus elektronischen Vorlagen nie von Hand in meine Übersetzungen kopiere – so wird eine mögliche Fehlerquelle von vornherein ausgeschlossen.
Die Bewahrung nicht-direktiver Sprache ist wichtig
In der heutigen Wissensgesellschaft mit seinen zunehmenden verbreiteten globalisierten Risiken verläuft die Suche nach Lösungen zu drängenden Problemen oft grenzübergreifend. Übersetzungen sind gefragt, wenn Regierungen voneinander lernen, Themen in vielen Staaten parallel diskutiert werden, und die Zivilgesellschaft sich über internationale Grenzen hinweg mobilisiert. Der Abstimmungsprozess zwischen Wissenschaft und Politik ist kontinuierlich, da gefundene und begründete gesellschaftliche Ziele fortwährend im Lichte des Lernens über die Folgen von Politikinstrumenten überprüft und neu bewertet werden. Dieser Dialog an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik ist nicht frei von Zielkonflikten, da die Beiträge der Experten, die den Forschungsstand zusammenfassen und Handlungsoptionen aufzeigen, sowohl politisch relevant als auch wissenschaftlich glaubwürdig sein müssen. Das Dilemma lösen viele Experten dadurch, dass sie sorgfältig darauf achten, ihr Mandat als Wissenschaftler nicht zu überschreiten: Wenn sie keine direkte Empfehlungen aussprechen, greifen sie dem politischen Entscheidungsfindungsprozess nicht vor. Aus Expertensicht kann es sinnvoller sein, keine Empfehlungen abzugeben, als lange um den Wortlaut einer Erklärung zu ringen und schließlich nur verwässerte Empfehlungen zu verfassen oder Empfehlungen, die sich kontraproduktiv auswirken könnten, wenn die angesprochenen Entscheidungsträger sich davon gegängelt fühlen und im schlimmsten Fall nicht nur die Empfehlungen, sondern auch den berichteten Sachstand verwerfen.
Übersetzer müssen diese Haltung verstehen und nicht-direktive Sprache beibehalten. Sie sind in der Verantwortung, nicht nur die Tiefe und Trennschärfe der Analyse in die Übersetzung zu übertragen, sondern auch die richtige Mischung aus sprachlicher Nähe und Distanz zum Gegenstand. In der Übersetzungspraxis gelingt das nicht immer: ein eher trivialer Fehler wie ein unglücklich ausgewähltes Verb der indirekten Rede kann schon ausreichen, um eine Aussage eine stark wertende oder emotional aufgeladene Färbung zu geben, die sie im Originalwortlaut nicht hatte. Unter anderem deswegen übersetze ich nur in meine Muttersprache (ins Englische). Des Weiteren stütze ich mich auch auf mein Verständnis von Politik im Allgemeinen und von meinen Fachgebieten im Besonderen und lerne auch durch mein eigenes Engagement in einer Organisation der Zivilgesellschaft regelmäßig hinzu.
Sensible Themen erfordern sprachliches Fingerspitzengefühl
Sprache ist kein Anhängsel der Politik, sondern selbst hochpolitisch. Entsprechend sensibel muss damit umgegangen werden, besonders wenn in einem politischen System entwickelten Ideen in ein anderes politisches System übertragen werden sollen. Manchmal reicht es in der politischen Kommunikation nicht aus, dass Übersetzungen fachlich-inhaltlich korrekt („äquivalent“) sind: Auch eine sachlich richtige, textgetreue Übersetzung kann einem Verrat am Auftraggeber gleichkommen, wenn sie Missverständnisse oder kommunikative Konflikte auslöst und dadurch seine Absichten konterkariert. Als taktvolle, mitdenkende Übersetzerin vergewissere ich mich über den Zweck und die Zielgruppe der jeweiligen Übersetzung und setze auf politisches, rechtliches und historisches Hintergrundwissen, ein reflektiertes Vorgehen, einen selbstkritischen Blick auf die eigene Arbeit, Rücksprache mit meinen Auftraggebern – und Fingerspitzengefühl.
Ein präziser Problemaufriss, verlässlich und verständlich übersetzt, kann eine ideale Basis für weitere Erörterungen schaffen. Braucht Ihre Organisation Übersetzungen, die Aufmerksamkeit auf Themen lenken, sie verständlicher machen, und Missverständnisse ausschließen? Ich freue mich darauf, mehr über Ihre Arbeit und ihr konkretes Projekt zu erfahren. Kontaktieren können sie mich durch das unten stehende Formular oder direkt unter der Adresse sarah@s‑swift.de.